Abbruch
Eine Wettfahrt, die vom Wettfahrtkomitee oder Protestkomitee abgebrochen wird,
ist ungültig, kann aber erneut gesegelt werden.
Klar achteraus und Klar voraus; Überlappen
Ein Boot ist klar achteraus eines anderen Bootes, wenn sich sein Rumpf und seine
in normaler Lage befindliche Ausrüstung hinter einer geraden Linie befinden,
die querab zum achterlichsten Punkt des Rumpfes oder der in normaler Lage befindlichen
Ausrüstung des anderen Bootes verläuft. Das andere Boot ist dann klar
voraus. Sie überlappen, wenn keines von ihnen klar achteraus ist. Sie überlappen
außerdem, wenn ein zwischen ihnen liegendes Boot beide überlappt.
Diese Definitionen gelten immer für Boote auf gleichem Schlag. Sie gelten
wischen Booten auf entgegengesetztem Schlag nur, wenn Regel 18 zwischen ihnen
gilt oder beide tiefer als 90 Grad zum wahren Wind segeln.
Interessenkonflikt
Eine Person hat einen Interessenkonflikt, wenn
(a) sie durch das Ergebnis der Entscheidung zu der sie beiträgt gewinnen
oder verlieren könnte,
(b) es vernünftigweise den Anschein haben könnte, dass sie ein persönliches
oder finanzielles Interesse hat, das ihre Unparteilichkeit beeinflussen könnte,
oder
(c) sie ein ausgeprägtes persönliches Interesse an einer Entscheidung
hat.
Anliegen
Ein Boot liegt eine Bahnmarke an, wenn es sich in einer Position befindet, aus
der es die Bahnmarke in Luv und auf der vorgeschriebenen Seite passieren kann,
ohne den Schlag zu wechseln.
Zieldurchgang
Ein Boot geht durchs Ziel, sobald irgendein Teil seines Rumpfes oder seiner
in normaler Lage befindlichen Besatzung oder Ausrüstung die Ziellinie von
der Bahnseite her überquert. Jedoch ist es noch nicht durchs Ziel gegangen,
wenn es nach Überquerung der Ziellinie
(a) eine Strafe nach Regel 44.2 ausführt,
(b) einen an der Ziellinie begangenen Fehler gemäß Regel 28.2 berichtigt,
oder
(c) weiter die Bahn absegelt.
Freihalten
Ein Boot hält sich von einem Wegerechtboot frei,
(a) wenn das Wegerechtboot seinen Kurs segeln kann, ohne Ausweichmaßnahmen
ergreifen zu müssen und
(b) bei überlappenden Booten, wenn das Wegerechtboot außerdem den
Kurs in beide Richtungen ändern kann, ohne dass es sofort zur Berührung
kommt.
Lee und Luv
Die Leeseite eines Bootes ist die Seite, die vom Wind abgewandt ist oder, wenn
es im Wind ist, abgewandt war. Segelt es jedoch direkt vor dem Wind oder tiefer,
ist die Leeseite die Seite, auf der sich sein Großsegel befindet, die
andere Bootsseite ist seine Luvseite. Wenn zwei Boote auf gleichem Schlag überlappen,
so ist das auf der Leeseite des anderen liegende Boot das Leeboot. Das andere
ist das Luvboot.
Bahnmarke
Ein Gegenstand, bei dem die Segelanweisungen verlangen, dass ein Boot ihn auf
einer angegebenen Seite lassen muss und ein Fahrzeug des Wettfahrtkomitees,
das von schiffbarem Wasser umgeben und Start- oder Ziellinienbegrenzung ist.
Eine Ankerleine oder ein unbeabsichtigt an der Bahnmarke hängender Gegenstand
gehören nicht dazu.
Bahnmarken-Raum
Bahnmarken-Raum ist der Raum für ein Boot um eine Bahnmarke auf der vorgeschriebenen
Seite zu lassen. Außerdem
(a) der Raum um zur Bahnmarke zu segeln, wenn sein richtiger Kurs ist, nahe
an der Bahnmarke zu segeln und
(b) der Raum um die Bahnmarke zu runden, wie es zum Absegeln der Bahn notwendig
ist.
Jedoch schließt Bahnmarken-Raum nicht den Raum zum Wenden für ein
Boot ein, außer es überlappt innen und in Luv mit einem Boot das
ihm Bahnmarken-Raum geben muss und wenn es nach der Wende die Bahnmarke anliegen
würde.
Hindernis
Ein Gegenstand, den ein Boot, wenn es direkt darauf zusegeln würde und
eine seiner Rumpflängen davon entfernt wäre, nicht passieren könnte,
ohne den Kurs erheblich zu ändern. Ein Gegenstand, der nur an einer Seite
sicher passiert werden kann, und ein in den Segelanweisungen so gekennzeichnetes
Gebiet sind ebenfalls Hindernisse. Jedoch ist ein Boot, das sich in einer Wettfahrt
befindet, kein Hindernis für andere Boote, außer wenn diese verpflichtet
sind, sich von ihm freizuhalten oder, wenn Regel 23 gilt, ihm auszuweichen.
Ein in Fahrt befindliches Fahrzeug, einschließlich eines in einer Wettfahrt
befindlichen Bootes, ist niemals ein ausgedehntes Hindernis.
Überlappung
Siehe Klar achteraus und Klar voraus; Überlappen
Partei
Partei in einer Anhörung ist
(a) bei einem Protestverfahren: ein Protestführer, ein Protestgegner;
(b) bei einem Antrag auf Wiedergutmachung: ein Boot, das Wiedergutmachung beantragt
oder für das Wiedergutmachung beantragt wird, ein Wettfahrtkomitee das
nach Regel 60.2(b) handelt, ein Technisches Komitee das nach Regel 60.4(b) handelt;
(c) bei einem Antrag auf Wiedergutmachung nach Regel 62.1(a): Das Gremium, dem
vorgeworfen wird, dass es eine unsachgemäße Handlung oder Unterlassung
vorgenommen hat;
d) eine Person, der vorgeworfen wird, einen Verstoß gegen Regel 69 begangen
zu haben; eine Person, die einen Vorwurf nach Regel 69 vertritt;
(e) eine unterstützende Person in einer Anhörung nach Regel 60.3(d)
oder 69, jedes Boot, das diese Person unterstützt; eine Person, die benannt
worden ist um einen Vorwurf nach Regel 60.3(d) zu vertreten.
Das Protest Komitee ist jedoch niemals eine Partei.
Verschiebung
Eine verschobene Wettfahrt ist vor dem geplanten Start verspätet, kann
aber später gestartet oder abgebrochen werden.
Richtiger Kurs
Ein Kurs, den ein Boot in Abwesenheit der anderen Boote, auf die sich die Regel
mit diesem Begriff bezieht, segeln würde, um so schnell wie möglich
durchs Ziel zu gehen. Vor seinem Startsignal hat ein Boot keinen richtigen Kurs.
Protest
Der nach Regel 61.2 erhobene Vorwurf eines Bootes, eines Wettfahrtkomitees,
Technischen Komitees oder Protestkomitees, dass ein Boot gegen eine Regel verstoßen
hat.
In einer Wettfahrt befindlich
Ein Boot befindet sich in einer Wettfahrt von seinem Vorbereitungssignal an,
bis es entweder durchs Ziel gegangen und klar von der Ziellinie und den Ziel-Bahnmarken
ist oder aufgegeben hat oder bis das Wettfahrtkomitee einen allgemeinen Rückruf,
eine Verschiebung oder einen Abbruch signalisiert.
Raum
Der Platz, den ein Boot unter den gegebenen Umständen benötigt, einschließlich
dem Platz, den es benötigt, um seine Verpflichtungen nach den Regeln des
Teils 2 und Regel 31 zu erfüllen, wenn es unverzüglich in guter Seemannschaft
manövriert.
Regel
(a) Die Regeln in diesem Buch, einschließlich Definitionen, Wettfahrtsignalen,
Einleitungen, Vorwörtern und der Regeln der relevanten Anhänge, aber
nicht die Überschriften;
(b) World Sailing Werbe-Kodex, Anti-Doping-Kodex, Wett- und Anti-Korruption-Kodex,
Disziplinar-Kodex, Zulassungs-Kodex, Segler-Klassifizierungs-Kodex, beziehungsweise
Verordnungen 20, 21, 37, 35, 19 und 22;
(c) die Vorschriften des Nationalen Verbandes, außer sie sind durch die
Ausschreibung oder die Segelanweisungen in Übereinstimmung mit eventuellen
Vorschriften des Nationalen Verbandes zu Regel 88.2 geändert;
(d) die Klassenregeln (für ein Boot, das eine Wettfahrt nach den Regeln
für Ausgleichs- oder Rennwertsysteme segelt, sind diese Regeln „Klassenregeln“);
(e) die Ausschreibung;
(f) die Segelanweisungen; und
(g) weitere Dokumente, die für die Veranstaltung gelten.
Starten
Ein Boot startet, wenn es bei oder nach seinem Startsignal vollständig
auf der Vorstartseite der Startlinie war und anschließend irgendein Teil
seines Rumpfes, seiner Besatzung oder Ausrüstung zum ersten Mal die Startlinie
in Richtung zur ersten Bahnmarke überquert und bei Gültigkeit von
Regel 30.1 diese befolgt hat.
Unterstützende Person
Jede Person, die
(a) eine physische oder beratende Unterstützung für einen Teilnehmer
bereitstellt oder bereitstellen könnte, einschließlich eines Coaches,
Trainers, Managers, Team-Mitarbeiters, Mediziners, Sanitäters oder jeglicher
anderer Person, die mit einem Teilnehmer beim Wettbewerb oder seiner Vorbereitung
zusammenarbeitet, ihn behandelt oder unterstützt, oder
(b) Elternteil oder Aufsichtsperson eines Teilnehmers ist.
Schlag, Steuerbord oder Backbord
Ein Boot ist auf dem Schlag, Steuerbord (Wind von Steuerbord) oder Backbord
(Wind von Backbord), der seiner Luvseite entspricht.
Luv
Siehe Lee und Luv.
Zone
Der Bereich um eine Bahnmarke innerhalb eines Abstandes von drei Rumpflängen
des Bootes, das ihr näher ist. Ein Boot ist in der Zone, wenn irgendein
Teil seines Rumpfes in der Zone ist.